Die Burg Kinizsi, die Festung von Nagyvázsony

Die Burg Kinizsi, die Festung von Nagyvázsony

Unter den Befestigungsanlagen von Transdanubien ist die Burg Nagyvázsony, die ehemalige Burg Vázsonykő, eine der am besten erhaltenen und restaurierten Burgruinen.

Der genaue Zeitpunkt des Baus der Burg ist nicht bekannt. In einer Urkunde von 1469 wird Udvary Pál bereits als Vogt der Burg erwähnt

Vezsenyi László, der Tischlermeister von Königin Mária, erhielt 1384 eine Baugenehmigung für den Bau des Burg auf seinem Anwesen in Barnag (heute bekannt als Burg Zádor ). Aufgrund verschiedener Eigentumsstreitigkeiten musste der Bau der besagten Burg eingestellt werden. Zu diesem Zeitpunkt, Anfang des 14. Jahrhunderts, begann der Bau an seinem heutigen Standort.

Besonders interessant ist, dass die Burg nicht auf dem Hügel, sondern an dessem Hang gebaut wurde, da es in erster Linie als Gutszentrum gedacht war. Es war nur eine sekundäre Aufgabe, das die Burg den Burgherrn und seine Familie vor Überfällen schützte und die Handelswege  kontrollierte.

Nach dem Tod von Vezsenyis Sohn, László, der als italienischer Botschafter von König Matthias bekannt war, ging die Burg als Dank für seine treuen Dienste in den Besitz von Kinizsi Pál über.

Der Krieger, der für seine außergewöhnliche Stärke legendär wurde, verstärkte die Burg und machte sie komfortabler: Er fügte einen Palast, eine Kapelle und einen Schutzbau hinzu, dazu kamen der fünfstöckige Wohnturm und die zweite Etage des Westflügels. Der rechteckige Turm ist der am besten erhaltene spätgotische Wohnturm in Transdanubien.

Nach seinem Tod setzte seine Witwe, Magyar Beigna, den Bau fort, und nach seinem Tod gingen die Burg und ihre Besitztümer an die Verwandten ihres Mannes, Kamicsáczi Horváth Márk, über.

Die Türken konnten die Burg nur für 10 Jahre, am Ender der 1500-er Jahre besetzen. Nach der Vertreibung der Türken nahm die militärische Bedeutung der Grenzburgen, so auch die der Burg Vázsonykő ab. Die neuen Besitzer, die Mitglieder der Familie Zichy verbrachten hier nur wenig Zeit.  Bis 1756 war es das Gefängnis des Patrimonialgerichts, danach befand sich hier eine Schnapsbrennerei. Die Explosion in der Brennerei und das Feuer von 1857 besiegelten schließlich das Schicksal der Burg. Die Burg wurde Mitte der 1950-er Jahre unter Anleitung des Archäologen  Éri István ausgegraben und teilweise restauriert.

Die Ausgrabung und teilweise Restaurierung der Burg wurde Mitte des 20. Jahrhunderts abgeschlossen. Im Rahmen des Nationalen Burgprogramms wurde die im 14. Jahrhundert erbaute Festung komplett saniert: Auch der fünfgeschossige Turm, der Schlossflügel und der Dachstuhl wurden umgebaut.

Die Bauinvestition ist abgeschlossen, die Einrichtung der Ausstellung und deren Vorbereitungen laufen derzeit. Bestimmte Außenbereiche der Burg  können täglich, außer montags, zwischen 10 und 18 Uhr kostenlos besichtigt werden.

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