Interessante Fakten über den Plattensee anlässlich des Weltwassertages

Interessante Fakten über den Plattensee anlässlich des Weltwassertages

Der Plattensee ist eines der beliebtesten Touristenziele in Ungarn, der größte Süßwassersee Mitteleuropas.

Der Weltwassertag am 22. März erinnert alljährlich an die große Bedeutung des Wassers und macht auf die Vorzüge und Herausforderungen rund um das kühle Nass aufmerksam.

Zu Ehren des diesjährigen Weltwassertages, der unter dem Motto “Unser Grundwasser: der unsichtbare Schatz” steht, haben wir Ihnen jede Menge interessante Fakten über den Plattensee gesammelt. Der Plattensee hat viele Namen. Die Einheimischen nennen ihn Balaton, oder ” das ungarische Meer”.

Der Plattensee in Zahlen:

  • Der Plattensee ist der größte See Mittel- und Westeuropas. Seine Wasserfläche beträgt bei mittleren Wasserstand 595 km2.
  • Der See hat eine langgestreckte Form und verläuft von Nordosten nach Südwesten.
  • Er ist 77 km lang und schwankt in der Breite zwischen 3 und 14 km.
  • Die gesamte Uferlänge beträgt annähernd 195 km.
  • Am Nordufer erstreckt sich eine große Landzunge tief in den See, die Halbinsel Tihany. Sie engt den See auf ca. 1 1 /2 km ein.
  • Im Vergleich zu seiner Größe ist der See ungewöhnlich flach. Seine durchschnittliche Tiefe liegt bei 3 m, und auch an der Spitze der Halbinsel Tihany – am sogenannten Brunnen von Tihany, also in der Enge zwischen den Becken von Siófok und Balatonszemes – hier ist das Wasser 12 Meter tief.
  • Das Seebecken gleicht also einer flachen Mulde. Diese Besonderheit kommt den Badefreudigen zugute, denn das seichte Wasser erwärmt sich schnell. Im Mai erreicht die Wassertemperatur bereits 16 ˚C, und ein solch erfrischendes Bad kann man weit in den Herbst hinein, bis zum September, ja bis zum Oktober nehmen. Im Sommer liegt die die mittlere Wassertemperatur über 20 ˚C, nicht selten erwärmt sich das Wasser auf 25-27 ˚C.
  • Sonnenschein von mehr als 2000 Stunden erreicht die Wasseroberfläche und das flache Wasser erwärmt sich schnell. In einem langen Sommer kann es sogar 25.27 Grad Celsius erreichen, dadurch wurde der Balaton einer der beliebtesten Badeseen von Europa,
  • Der relative Feuchtigkeitsgehalt der Luft liegt bei etwa 70-75 Prozent.
  • Am Nordufer wird das Wasser verhältnismäßig schnell tief, der Grund ist hier steiniger und schlammiger (natürlich gilt das nicht für die Strandbäder)
  • Am Südufer bleibt das Wasser 500-1000 Meter weit seicht, der Grund besteht aus angenehm weichem Sand, es ist ein wahres Badeparadies für Kinder.
  • Das Wasser des Balaton stammt nicht aus Grundbettquellen, sondern aus den Niederschlagsmengen und kleineren Wasserläufen, die in den Plattensee fließen.
  • Das Einzugsgebiet des Plattensees beträgt 5775 Quadratkilometer, mit 90 verschiedenen Wasserläufen, Es gibt 11 Oberflächen- und 15 Grundwasserzuflüsse, künstliche oder natürliche stehende Gewässer. Nur ein einziger größerer Fluss, der Fluss Zala speist den Balaton.
  • Das Wasser des Plattensees fließt durch den Sió-Kanal in die Donau.
  • Das Balaton-Wasser ist so sauber, dass man es eigentlich auch trinken könnte. Der Plattensee gehört zu den saubersten Seen Europas.

Zusammensetzung des Wassers

Das süße, schwach alkalische, weiche Wasser kann aufgrund seines Kalzium- Magnesium- und Hydrokarbonatgehaltes als ein stark verdünntes Mineralwasser angesehen werden. Kalzium fördert von medizinischem Standpunkt aus gesehen die Ausgewogenheit der vegetativen Körperfunktionen, Magnesium beruhigt das Nervensystem. Der Mineralgehalt des Wassers erhöht also noch die an sich wohltuende Wirkung eines Bades im Balaton. Eine gewisse Trübung, auffallendes Charakteristikum des Balatonwassers, ist überwiegend auf den Zerfall von Kalkverbindungen zurückzuführen, obwohl auch im Wasser schwebende, organische Stoffe sowie beim Sturm vom Grund aufgewühlter körniger Schlamm dazu beitragen.

Das Klima des Sees

Der See und seine nähere Umgebung liegen ungefähr in der Mitte der nördlichen gemäßigten Zone. Gegenüber anderen westeuropäischen Seen mit ähnlicher geografischer Breite hat der Balaton den besonderen Vorzug, nur 107 m über dem Meeresspiegel zu liegen und von einem sanften, niedrigen Gelände umgeben zu sein. Das Klima des Sees, wie seiner unmittelbaren Umgebung unterscheidet sich in manchem von dem der übrigen Landesteile Ungarns. Obwohl der See durch seine geringe Tiefe nicht in der Lage ist, aufgenommene Wärme längere Zeit zu speichern und so atmosphärische Veränderungen weitgehend auszugleichen, vermag er jedoch das Klima eines kleineren Uferstreifens zu beeinflussen. Die mittlere Tagestemperatur liegt von Anfang Juni bis Ende August bei über 20 ˚C und beträgt auch von Mitte Mai bis Mitte September mehr als 18 ˚C, so dass die Badesaison von Mai bis September reicht. In den Monaten Juni, Juli und August steigt die Tageshöchsttemperatur im Allgemeinen über 25˚ C, die Nächte bringen in der Regel eine angenehme Abkühlung – die Temperaturen liegen dann unter 20 ˚C.

Der See im Winter

Da das Wasser ungewöhnlich flach ist, friert der See im Winter relativ schnell zu. Bei starkem Frost bildet sich eine durchschnittlich 20-25 cm dicke Eisdecke. In sehr kalten Nächten schrumpft die Eisschicht zusammen, und unter weithin hörbarem Krachen und Bersten entstehen schmale, jedoch sehr lange (20-25km) Risse im Eis, die jedoch bald wieder zufrieren. Eine Eisdecke von rund 10 cm Stärke eignet sich schon gefahrlos für die verschiedenen Eissportarten wie Schlittschuhlaufen, Eissegeln usw.

Die Oberfläche des Sees macht heute 590 km2 aus, aber zur Zeit der Entstehung gehörten noch viel größere Gebiete dazu. Stellen wir uns eine Linie in der Längsachse des Plattensees vor, die im südlichen Vorland des Ungarischen Mittelgebirges bis zur Donau reicht, in südwestlicher Richtung fast biz zur Drau. Infolge der Bewegungen der Gesteinsplatten im Erdmantel kam es in an dieser Linie zu Einbrüchen, von denen das Seebecken am größten war. Der Prozess des Absinkens begann schrittweise vor 30-35000 Jahren. Als sich die 4 größeren Becken (die von Keszthely, Szigliget, Szemes und Siófok) immer mehr vertieften, bedeckte das Wasser der tiefer gelegenen Gebiete. Da der See keinen natürlichen Abfluss hatte, zeigte der Wasserstand starke Schwankungen, Heute wird der Wasserstand durch die Sió-Schluse (die gerade erneuert wird) reguliert. Es ist kaum zu glauben, aber im 19. Jahrhundert gab es einen Plan, nach dem man den Plattensee austrocknen wollte. Zum Glück wurde dieser Plan abgelehnt, aber die im Jahr 1863 gebaute erste Schleuse, hat den Wasserstand um 3 M verringert. Diese große Pegelsenkung besiegelte das Schicksal der südlichen Buchten (Klein-Balaton und Nagyberek.)

Die westlichste Vertiefung, der Klein-Balaton hat sich vom See schon vollkommen abgetrennt. Im 19.Jahrhundert war der Wasserstand hier noch so hoch, dass auch größere Schiffe am Ufer von Vörs anlegen konnten. Infolge der Entwässerung und der Bauarbeiten der Bahn verschwand das Wasser in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts, an seiner Stele sind Schilfgebiete entstanden.  Der Fluss Zala konnte die Sedimente nicht ablagern und hat sie in die Keszthelyer Bucht getragen, wo deswegen ein Verlandungsprozess begann. Als man die Ursache des Problems erkannte, wurde die Rekonstruktion des Klein-Balaton eingeleitet. Die Umgebung ist eine Paradies für Angler, und Vogelfreunde können das Wappentier des ungarischen Umweltschutzes, den Silberreiher bewundern.

5 Fakten über den Balaton, die Sie vielleicht noch nicht wussten:

  • Laut Experten ist der meiststudierte See der Welt der Balaton. Die Entdeckung der Naturverhältnisse am und um den See begann schon am Ende des 19. Jahrhunderts, unter der Leitung von Lóczy Lajos und Cholnoky Jenő.  Die Ergebnisse wurden in 34 Bänden veröffentlicht.
  • Der Plattensee trocknete mehr als einmal aus. 1867 beispielsweise war der Wasserstand an mehreren Stellen so niedrig, dass man problemlos vom Südufer zum Nordufer laufen konnte.
  • Das Baden im See belebt die physiologischen Prozesse und hilft dem müden Organismus, sich zu erholen.
  • Die ständige Wellenbewegung regt den Kreislauf an und die Sonnenstrahlen vergrößern deren Wirkung. Zur Heilwirkung des Plattensees tragen auch das angenehme Klima, die staubfreie klare Luft, die sanfte Landschaft und die ruhige Umgebung bei.
  • Der Balaton selbst ist ein Naturwunder. Die Fülle der Naturschätze belegt die Tatsache, dass über 1500 Pflanzenarten im Wasser des Plattensees leben, die meisten davon sind Algen.

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