Festetics-Mausoleum

Festetics-Mausoleum

Keszthely, Festetics-mauzóleum, Magyarország

Das, am südlichen Ende des Keszthelyer Szent Miklós Friedhofes stehende Festetics – Mausoleum wurde 1925 im Auftrag von Herzog Tasziló Festetics II. gebaut, nach den Plänen von Gábor Groffits Bauingenieur.

Festetics-Mausoleum: In der Familie Festetics ersann der Gedanke des Baus eines Familienmausoleums, auch schon vor Tasziló Festetics II. 1819, direkt nach dem Tod von György Festetics I. erhob sich das Vorhaben der Aufrichtung des Festetics-Mausoleums, noch auf die Initiative von György, oder schon auf die, seines Sohnes, László.

Eins ist sicher, 1820 wurden die Pläne von Engel Ferenc wiener Architekt fertig. (Mit dem Namen von Engel ist die Ausführung des Gammer Esterházy-Mausoleums und das Váler Ürményi-Mausoleum verbunden.) Nach den Plänen, die die Wirkung der französischen revolutionären Baukunst zeigen, hätte das Gebäude im klassizistischem Stil, die Form einer, auf einer quadratischen Säule stehenden Pyramide gehabt, in dem man auf zwei Etagen kreisförmige innere Räume ausgestaltet hätte. Das Mausoleum wurde letztendlich – wahrscheinlich aus finanziellen Gründen – nicht gebaut.

Das Festetics-Mausoleum, das Tasziló Festetics II. bauen ließ, plante Groffits Gábor (1880–1957) Bauingenieur, der während seines Auftrages Lehrer (1908–1930) an der Technischen Fakultät der Keszthelyer Wirtschaft Akademie war. Groffits studierte schon früher die Stahlbeton – Bautechnologie, die er beim Bau des Mausoleums verwendete. Neben seiner Tätigkeit als Lehrer und Fachschriftsteller plante er zahlreiche Wirtschaftsgebäude, auch in Keszthely wahren mehrere Gebäude die Merkmale seiner Hand, wie zum Beispiel der Gebäudekomplex der ehemaligen akademischen Lehrwirtschaft.

Das historisierende (neoklassizistische) Mausoleum der Familie Festetics ist eine freistehende Aufbahrungshalle mit einer Krypta. Seine Form folgt der klassizistischen Kirchenarchitektur. Das Tympanon-Gebäude mit Stahlbeton Struktur und Satteldach, steht ähnlich wie die antiken griechischen Tempel, auf einem Stufenunterbau. Je zwei Seiten sind gleicher Ausbildung. Zwischen den, die kürzeren Seiten abschließenden Pfeiler, halten zwei dorische Säulen das Gestell. Die dorischen Säulen ohne Postament folgen den griechischen Vorbildern, so wie auch das Gestell. In der, sich über dem, auf den Säulenkapitellen ruhenden schmucklosen Architrav befindende Strieme, auf dem Fries, findet man Triglyphen (eine Platte am Fries der dorischen Ordnung mit zwei vollen inneren und zwei halben äußeren Rillen ) und Metopen (mit denen zusammen sie den Triglyphenfries bilden. ) Die Längsseiten werden von je drei, mit Rundbögen abgeschlossenen Öffnungen aufgegliedert, zwischen denen die Pfeiler durch dorische Pilaster (in den Mauerverbund eingearbeiteter Teilpfeiler ) geziert werden. Die aus, mit Säulenordnungen gezierten Pfeilern und Rundbögen-Arkaden bestehende Konstruktion geht auf die römische Architektur zurück, ihre spektakulärste Erscheinung sieht man auf der Fassade des Kolosseums.

Den mit Säulen und Pfeilern abgeschlossenen Aufbahrungsraum deckt eine Kasettendecke. Die Kasetten werden von Rosetten geziert, so wie auch die Innenseite der seitlichen Rundbögen-Öffnungen. Vor der nördlichen Längsseite führt eine Treppenreihe in die unterirdische Krypta, die durch Oberlicht beleuchtet wird. In den Wänden der Krypta wurden Grabzellen errichtet, in den vier, gegenüber vom Eingang liegenden Zellen ruhen die Familienmitglieder der Festetics Familie. (In der Nähe des Mausoleums befinden sich die Grabstätten der Angestellten der Familie.)

Als erstes Mitglied der Familie Festetics, wurde die Ehefrau von Herzog Tasziló Festetics II. Mary Victoria Hamilton hier bestattet. Die Herzogin starb am 14. Mai.1922, im Alter von 72 Jahren. Ihr Wunsch war, dass sie im Grabgarten des Szent Miklós Friedhofs bestattet wird. 1922 wurde ihr Sarg provisorisch in der eingemauerten Kapelle an der Südwand der, auf dem Hauptplatz stehenden Pfarrkirche platziert. Nach der Fertigstellung des Mausoleums, wurde am 2. November 1925 beim Morgengrauen, um 5 Uhr, die provisorische Grabstätte von Herzogin Mary Victoria Hamilton geöffnet, und ihr Sarg wurde in den Szent Miklós Friedhof befördert. Am Vormittag, um 10 Uhr wurde er in dem Familenmausoleum platziert.

Am 4. Mai 1933 starb Herzog Tasziló Festetics II., im Alter von 83 Jahren. Das Begängnis fand am 8. Mai 1933 , im feierlichen Rahmen statt. Im Trauerzug waren unter anderem Horthy Miklós Gouverneur und Ehefrau, sowie mehrere Vertreter der Regierung und des Oberhauses anwesend. Der gesegnete Sarg des Herzogs wurde im Festetics-Mausoleum, neben der Zelle seiner Frau platziert.

Am 4. August 1941 starb im Alter von 59 Jahren Herzog György Festetics III. der Sohn von Tasziló Festetics II. und Mary Victoria Hamilton. Sein Begräbnis war am 08. August 1941. Nach der, um 11 Uhr Vormittag beginnenden Messe in der Pfarrkirche auf dem Hauptplatz, brach der Trauerzug zum Szent Miklós Friedhof auf. Zu Ehren des Herzogs nahm eine Menschenmasse an der Trauerfeier teil, unter anderem erschienen Horthy Miklós Gouverneur und Ehefrau, sowie die Anführer von Keszthely. In dem Mausoleum wurde György Festetics III., im Kreis der Familienmitglieder, in die Grabzelle unter seinem Vater, zur letzten Ruhe gesetzt.

Die Ehefrau von György Festetics III., die Gräfin Maria Haugwitz starb am 23. September 1972 in Wien, im Alter von 72 Jahren. Ihr letzter Wunsch war, dass sie in ungarischer Erde ruhen kann. Ihren letzten Willen konnte man in 1990 erfüllen. Am 13. Oktober 1990 nahmen ihre Familienmitglieder, Dignitäten, die ehemaligen Angestellten der Herzogin, und die Einwohnerschaft der Stadt den letzten Abschied von ihr, in Keszthely, im feierlichen Rahmen. Die Trauermesse war in der Karmeliten Kirche, und der Sarg der Herzogin wurde im Familienmausoleum neben seinem Mann und neben den Eltern seines Mannes platziert.

Die Renovierung des Gebäudes, das in die Treuhandschaft des Helikon Schlossmuseums gemeinnützige GmbH kam, wurde mit der Unterstützung der Ministerpräsidentschaft in der Höhe von 175 Millionen Forint, im August 2015 fertig. Das Ziel der Rekonstruktion war die Wiederherstellung des ursprünglichen Zustandes. 

Keszthely, Festetics-mauzóleum, Magyarország

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