Pfarrkirche in Keszthely

Pfarrkirche in Keszthely

Keszthely, Magyarok Nagyasszonya-templom, Fő tér, Magyarország

Die Pfarrkirche in Keszthely, die auf dem Hauptplatz der Stadt steht,  ließ Laczkfy István Palatin bauen.

Die Pfarrkirche in Keszthely ließ er 1386 zu Ehren von Jungfrau Maria bauen, mit dem dazu gehörenden Kloster zusammen.

Laczkfy war ein vertrauter Mann von König Nagy Lajos, und nahm an der Seite des Königs an dem Feldzug in Italien teil.  Für seine Treue und Dienste erhielt er 1346 vom König Csáktornya und die dazu gehörenden Landsitze, so auch Keszthely.

Auf dem Triumphbogen der Kirche konnte man den lateinischen Text lesen, dass Laczkfy István die Kirche wegen eines Schwurs erbauen ließ. Was dieser Schwur war? Wir wissen es heute nicht mehr. Eins ist sicher, dass der aus Neapel stammende Károly Róbert und Nagy Lajos den Bau von Kirchen und Kloster, dem  italienischen Beispiel folgend förderten. Wahrscheinlich ist der Bau der keszthelyer gotischen Kirche zusammen mit dem Kloster dieser Tatsache zu verdanken.

Von den Details des Baus ist nur so viel bekannt, dass die Mauer aus den Steinklötzen der in Fenékpuszta gefundenen römischer Festung gebaut wurden, mutmaßlich unter der Anführung eines italienischen Baumeisters.  Er schenkte die Kirche und das Kloster dem populärsten Mönchorden seiner Zeit, dem Franziskaner.

Nach dem Tod von Nagy Lajos folgte ein Streit um den Thron und Laczkfy wendete sich gegen Zsigmond. Später schlossen sie Frieden und wurde zum Palatin erhoben. 1396 stellte er sich wieder gegenüber von Zsigmond, und stellte sich auf die Seite eines des Thronbewerbers. Aber König Zsigmond lockte ihn in eine Falle, und ließ ihn am 27. Februar 1397. in Kőrösudvarhely enthaupten. Sein Leichnam wurde nach Keszthely gebracht und wurde in der Kirche, die er bauen ließ, begraben.  Der Grabstein über seinem Sarg wurde ursprünglich in den Boden eingebaut, aber 1896 platzierte man ihn, in die südliche Mauer des Heiligtums, um ihn von der Abnutzung zu schützen. Auch heute kann man ihn dort besichtigen.

Bis zu der Türkenzeit (16. 17. Jahrhunderte) störte nur ein Geschehnis das Leben des Klosters. 1445 nutzten die Szentgyörgyvárer Raubritter die unklaren Zeiten, brachen in die Stadt hinein, sie plünderten alles, und weder das Kloster noch die Kirche blieben verschont.

Die Türken erschienen in der Mitte des 16. Jahrhunderts in der Gegend. Deshalb wurden das Kloster und die Kirche gegen 1550, nach den Plänen von Giulio Turco italienischer Ingenieur zu einer Festung umgebaut. Die Einwohner der herumliegenden Dörfer versteckten sich in der Stadt, und ergaben sich nicht. Pethő Kristóf der Herr der Gegend und Kapitän der Keszthelyer Burg nahm den Kampf gegen die Türken mit Erfolg auf, und schlug sie mehrmals zurück.

Auch den Menschen in der Burg Kanizsa half er oft. Er starb 600 beim Fall von Kanizsa einen Heldentod. Zu diesen angespannten Zeiten verdrängten die Soldaten langsam die Mönche aus ihrem rechtmäßigen Eigentum.

Die Franziskanerpater mussten mehr als 30 Jahre darauf warten, dass sie ihre Kirche und ihr Kloster zurückbekommen. Unter dem Vorwand Heimatschutz teilten sich viele Herrschaften die leerstehende Burg. Letztendlich konnten die Franziskaner mit einer Urkunde beweisen, dass vor der türkischen Unterwerfung das Ordenshaus und das Kloster ihnen gehörten. Am 28. Februar 1723 besetzten sie festlich ihr altes Eigentum.

1799 wurde durch die Vermittlung der Familie Festetics an der Stelle der kleinen baubedürftigen Szent Márton Kirche die ehemalige Franziskanerkirche zur Pfarrkirche. 1802 stellte Kaiser Franz das Csornaer Prämonstratenser Kanonischer Orden zurück, und verpflichtete sie zur Leitung des Szombathelyer und Keszthelyer Gymnasien. Sie begannen 1808 mit ihrer Arbeit in dem Keszthelyer Gymnasium. Zu dieser Zeit nahmen sie auch das ehemalige Franziskaner Kloster in ihren Besitz.

1878 ließ Festetics Tasziló den kleinen Holzturm über die Fassade der Kirche abreißen, und an seiner Stelle vor die Fassade der Kirche einen 60 Meter hohen Turm bauen. Den Plan des Turms fertigte Geisl Mór Architekt aus Nagykanizsa in neugotischem Stil an.  Das gotische Rosenfenster wurde aus der Fassade rausgehoben, und in den Turm eingebaut.

Zum tausendjährigen Jubiläum des Ungarntums vorbereitend wurden die Erinnerungen der tausendjährigen Vergangenheit landesweit restauriert. Aus diesem Anlass wurde 1896 auch unsere Kirche renoviert. Die Arbeiten wurden von Stehlo Otto, Universitätslehrer angeführt. Die gotischen Fenster, die zum Teil eingemauert waren, hat man ausgebaut, und die wunderschönen Glasfenster von Róth Miksa wurden installiert.

In der Neuzeit, wie auch in den vorherigen Jahrhunderten überlebte die Kirche leider  mehrere Verwüstungen. Im Frühling 1945 zündeten die sich zurückziehenden deutschen Truppen den neugotischen Turm an, dessen Wiederherstellung  1948 endete. Die staatlichen Behörden machten 1950 die Arbeit des Prämonstratenser Ordens unmöglich.

Bei elektrischen Arbeiten kamen die Fresken unter dem Putz zum Vorschein. Die Freilegung der Fresken und die Renovierung der Kirche dauerten von 1972 bis 1985, die die Aufsichtsbehörde für Ungarische Denkmäler durchführte. Leider verschwanden während dieser Zeit einige Abschlusselemente, zusammen mit anderen wertvollen Einrichtungsgegenständen.

Keszthely, Magyarok Nagyasszonya-templom, Fő tér, Magyarország

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