Surber Musikautomaten und Phonograph Museum

Surber Musikautomaten und Phonograph Museum

Keszthely, Jókai utca 5, Magyarország

Im Jahr 2022 verlegten der Kunstsammler Hansjörg Surber und seine Frau Irina ihre Sammlung, die zuvor in Keszthely ausgestellt war, an einen Ort in der Nähe ihres Hauses in Gyenesdiás.

Die offizielle Eröffnung der einzigartigen Privatsammlung und des Museums fand am 8. November 2022 statt.

In der Innenstadt von Keszthely, in der Jókai Straße befindet sich das Surber Musikautomaten und Phonograph Museum.

In dem Surber Musikautomaten und Phonograph Museum kann man alte mechanische Musikmaschinen, Musikkästen, Pianolas, Uhren, die Musik abspielen und Drehorgel besichtigen und anhören.

Die Entwicklung der mechanischen Musikinstrumente stammt  aus dem uralten menschlichen Bedürfnis, um Musik hören zu können. In der Zeit ohne Radio, Internet und CD war das Musikhören das Privileg der adeligen und der Bürger. Wer Musik hören wollte, musste selber ein Instrument spielen, oder einen Konzertsaal oder  die Oper besuchen. Zu den ältesten, noch erhalten gebliebenen mechanischen  Instrumenten zählen die alten kirchlichen Glockenspiele, die man bis zu dem 14. Jahrhundert zurückverfolgen kann. In dem 18. Jahrhundert erlebte die Flötenuhr ihre Glanzzeit, und zog in die wohlhabenden Bürgerhäuser. Für solche Flötenuhren komponierten die damals lebenden berühmten Komponisten spezielle Werke, wie zum Beispiel Haydn, Mozart, Beethoven. Flötenuhren mit den Musikwerken von Haydn blieben bis heute erhalten.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, als die Fabrikherstellung begann, gab es einen großen Aufschwung für die Musikmaschinen, zuerst in den kleinen Manufaktur-Werkstätten, später in den größeren Fabriken. Die Instrumente waren in großem Teil für Gaststätten vorgesehen, oder waren – als Straßen-Musikinstrumente (Drehorgel, Straßenklavier –zur Unterhaltung des Volkes gedacht. Später zogen die Kirmesorgel auf die Jahrmärkte ein.

Am Ende des 19 . Jahrhunderts wurden Pianolas in großen Mengen hergestellt, die auch in den USA Pianolas genannt wurden. Diese Bezeichnung wurde dann auch in Europa einheimisch. Bei den Apparaten werden durch Lochstreifen aus Papier, den sogenannten Notenrollen oder Klavierrollen, vorgefertigte Musikstücke auf den Instrumenten wiedergegeben. Der Höhepunkt der Maschinenmusik war die Entwicklung der sogenannten Reproduktion-Klaviere in den 1920-er Jahren. Diese Instrumente waren dazu fähig, die von den Klavierkünstlern vorgespielten Musikstücke authentisch wiederzugeben, also mit jedem feinen Detail zusammen, so wie der Klavierkünstler es vorgespielt hat.

Firmen, wie die Hupfeld in Leipzig, die Welte in Freiburg, und andere gingen über einander hinaus, mit der Einspielung der berühmtesten Klavierkünstler, wie Paderevszki, Prokofjev, Horowitz, Rubinstein. Das entsprechende pneumatische System wurde in die Klaviere und Pianinos der  berühmtesten Marken, wie Steinway, Bösendorfer. Auch noch heute benutzt man zur Ausbildung von den Musikstudenten in den Konservatorien originale Klavierrollen.

An der Jahrhundertwende des 20. Jahrhunderts entstand eine solche Industrie, die Millionen von automatischen Instrumenten für Private Zwecke in großen Fabriken, in erster Reihe in Leipzig, herstellte. Zu den am meisten verbreiteten Instrumenten gehörten die Lochplattenspieldosen (was den Rückfall der Schweizer Walzen-Spieldosen deutete), die kleinen und billigen drehbaren Tischorgel (Organetten), Zither. Nach der Jahrhundertwende wurden für Gaststätten selbstspielende Geigen, Harfen und Banjos hergestellt.  Später zogen in die Tanzlokale die Orchestrien und die riesigen Tanzorgeln ein, damit wurden die Musiker verdrängt.

Der Rückfall dieser Industrie begann am Anfang des 20. Jahrhunderts, als Folge der Entwicklung des Phonographs und Grammophons und später wegen der Verbreitung des Radios. Am Ende der 1920-er Jahre gab es kaum noch größere Musikmaschinen-Fabriken.

Die Musikmaschinen fanden heute in den Museen und Privatsammlungen einen Platz, und vertreten einen kleinen, aber interessanten Teil der Kulturgeschichte. Seit ungefähr drei Jahrzehnten stellt man wieder solche Instrumente her,  teilweise auf Traditionsbasis, teilweise mit modernen, elektrisch gesteuerten Toninformationsträgern.

Um die Instrumente in vollem Maße genießen zu können, ist der Besuch nur mit Führung möglich. Die Führung kann man zu verschiedenen Tageszeiten und auf verschiedenen Sprachen in Anspruch nehmen.

Keszthely, Jókai utca 5, Magyarország

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