Tataren- oder Türkenlöcher von Balatonkenese
Balatonkenese, Magyarország
In der Lösswand des Hochufers in Balatonkenese sind höhlenartige Vertiefungen, die sogenannten Tataren- oder Türkenlöcher (Tatárlikak oder Töröklikak) zu erkennen.
In der Überlieferung bei den Bewohnern dieses Gebietes heißt es, dass die Bauern des Dorfes während des Mongolensturms (andere meinen während der Türkenüberfälle) Zuflucht in den Tataren- oder Türkenlöcher von Balatonkenese gesucht hätten.
Genaue Untersuchungen ergaben jedoch, dass die künstlich angelegten Höhlen aus späterer Zeit stammen und den landlosen Bauern als Behausung dienten. Sie wurden noch im 19. Jahrhundert bewohnt. Später ist ein Teil des Ufers abgestürzt, wodurch die Höhlenwohnungen nicht mehr zugänglich waren.
Im Jahr 1894 stiegen der 1902 verstorbene Heimatdichter des Plattensees, Lajos Soós, und János Jankó Forscher für Volkskunde in die Höhlenvertiefungen nieder. Damals erwähnte János Jankó noch 18 Höhlenvertiefungen.
Heute kann man neun Höhlenvertiefungen in der Lösswand des Hochufers erkennen.