Faszination Natur am Klein-Balaton

Der Klein-Balaton ist nicht der Touristenparadies, den man sonst mit dem Plattensee assoziiert.

Im einzigartigen Naturschutzgebiet, das einst selbst Teil des Plattensees war, gibt es nämlich keine Strände, umtriebige Hotels oder Cafés. Die touristischen „Attraktionen“ abseits der Massen bieten dafür eine sensationelle Auszeit, in der man die Natur bewusst erleben kann.

Fotó: Veronika Noé | Csodálatos Balaton

Fotó: Veronika Noé | Csodálatos Balaton

Es gibt hier nichts, außer Natur pur – Wasser mit unberührten Schilfröhrichten, magische Moorwelten, Feuchtwiesen und Weiden, Auen- und Weidenwälder, von denen viele nur bei organisierten Führungen durch den Nationalpark besichtigt werden können.

Hier ist man genau richtig, wenn man Stress und Hektik des Alltags entfliehen möchte, und sich nach einem ruhigen Ort zum Abschalten sehnt, an dem eine ganz andere Zeit-Kultur herrscht, wo man wertvolle Ich-Zeit genießen, die Seele baumeln lassen und neue Energien tanken kann.

Ein Aufenthalt am Wasser, die Begegnung mit der unberührten Natur bieten die besten Voraussetzungen dafür, ein wenig innezuhalten, und sich von einer Welt voll mit Fastfood, Schnellkursen, Schnellladegeräten und Schnellfahren zu erholen, mal nichts zu tun, nur einfach da zu sein und warten, bis einen die Seele wieder eingeholt hat.

Neben der Alternativform Dorftourismus existiert eine andere Form des Reisens, die immer gefragter wird und sich einer immer größeren Beliebtheit erfreut: der „Slow Tourismus“ ist bei jedem Schritt zu ertappen. Wenn man dem digitalen Raum und den überfüllten Öffis den Rücken kehrt, erscheint alles plötzlich megalangsam. Man erreicht viel langsamer sein Ausflugsziel, hält sich da aber auch länger auf, weil Zeit da anders empfunden wird.

Fotó: Veronika Noé | Csodálatos Balaton

Die Naturlandschaft im morastigen Flussdelta wimmelt aber nicht von Touristen, vielmehr von einer enormen Artenvielfalt an Wat- und Wasservögeln, die man vom Ufer aus bewundern kann. Im dichten Schilf und in der üppigen Bult-Schlenken-Vegetation finden viele verschiedene Lebewesen ideale Brutplätze, und auch in den Moorwäldern, die oft Monate lang unter Wasser stehen, verstecken sich zahlreiche besondere und seltene, geschützte und besonders geschützte Pflanzenarten. Man sieht hier oft Vogelfreunde, die mit Feldstecher und Bestimmungsbuch unterwegs sind. Pflanzenliebhaber können sich an gelben Schwertlilien, Wasserlilien, den verschiedensten Knabenkräutern und  Hundswurzgewächsen und anderen Orchideengewächsen wie der großen Spinnen-Ragwurz ergötzen.

Die renaturierte Landschaft wurde ursprünglich wegen ihrer riesigen Reiherkolonien für geschützt erklärt, so ist es kein Wunder, wenn man das Naturschutzgebiet mit der Vogelwelt assoziiert. Schließlich sind es die Vögel, die mit ihrem Anblick das Panorama unvergesslich machen.

Die bekanntesten unter ihnen sind die Reiher, von denen vor allem der Silberreiher, das Wappentier der ungarischen Naturschützer, oft zu beobachten ist, wie er regungslos wie eine Teichfigur als anmutiger Blickfang seine Umgebung ziert.

Fotó: Veronika Noé | Csodálatos Balaton

Nach einer der ersten Studien über das Sterben der Kolonien vor knapp 100 Jahren waren es niederländische Vogelschützer, die die Initiative für eine Sammelaktion zur Rettung der Reiher ergriffen haben. Wie verhängnisvoll diese Angelegenheit damals war, kann man erahnen, wenn man bedenkt, dass der erste Spender Miklós Horthy persönlich war, der Staatsoberhaupt des damaligen Königreichs Ungarn. Ein weiterer interessanter Fakt in dieser Geschichte ist, dass 1922 der erste bezahlte Naturschutzwart Ungarns aus den Spendergeldern in Dienst gestellt wurde, der hier als „Reiherwart“ tätig war.

Neben den Möwen, Reihern, durchziehenden und überwinternden Vogelarten, bunten Gänsen, Enten und Haubentauchern sind es die pechschwarzen Kormorane, die hier nicht wegzudenken sind. Ein unvergessliches Erlebnis bieten auch Schwäne, die einem mit schweren, gewaltigen, lauten, zeitlupenartigen Flügelschlägen über dem Kopf hinweg ziehen, und der Anblick eines majestätischen Seeadlers, wie er sich einen Fisch ergattert, oder eine Rohrweihe, die ihr Nest im Schilf bewacht, machen das Verweilen zum einmaligen Naturerlebnis.

Fotó: Veronika Noé | Csodálatos Balaton

Den urheimischen, einst als Nutztiere gehaltenen Büffeln, die heute ebenfalls unter Naturschutz stehen, bieten die umliegenden feuchten Sumpfwiesen einen idealen Lebensraum. In Kápolnapuszta findet man ein 30 Hektar großes Büffelreservat, ergänzt mit einer interaktiven Ausstellung und einem Lehrpfad. Neben der größten, Besuchern zugänglichen Büffelherde Ungarns, die zu ihrer Erhaltung bzw. zur Erhaltung ihres Genmaterials gehalten wird, kann man hier auch andere urtypische ungarische Tiere erleben. Prächtige Graurinder, liebenswerte „Rastalocken“ Puli-Hunde, sowie Ziegen, ein Streichelzoo und Kutschenfahrt machen den Ausflug unvergesslich. Aus dem Badeort Zalakaros kann man das Reservat und anschließend die Vogelinsel im Klein-Balaton auch organisiert, mit dem DOTTO Bummelzug anfahren.

Kapolnaspusztai Bivalyrezervatum Balaton Felvideki Nemzeti Park CsodalatosBalaton

Fotó: Noé Veronika | Csodálatos Balaton

Fotó: Veronika Noé | Csodálatos Balaton

Der wunderbar renaturierte Naturschatz Klein-Balaton gilt aber nicht nur als Vogelparadies, er hat auch zahlreiche zum Angeln geeignete Uferabschnitte. Gemäß landesweit geltender Angelordnung, mit einem für den Plattensee gültigen Angelschein kann man hier in den zugelassenen Bereichen zwar ausschließlich vom Ufer aus, aber mit etwas Glück wohl Karpfen, Graskarpfen, Rotfeder, Rotaugen, Brassen, Rapfen, Hechte, Zander, Welse oder Aale an den Haken bekommen.

Fotó: Veronika Noé | Csodálatos Balaton

Der Klein-Balaton – Muse der Filmemacher, Fotografen und Schriftsteller – ist eine wahre Perle des „slow tourism“, die im Geist der Nachhaltigkeit authentische, ökotouristische Programme und nachhaltiges Erlebnis bietet, um unser Wesen wieder mit neuer Lebensenergie allein durch die Anwesenheit im Schoße der Natur zu erfüllen.

Fotó: Veronika Noé | Csodálatos Balaton

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