Endlich Bärlauch-Saison

Die Sonne ist auch erst dabei, ihre Kräfte zu sammeln, und was könnte schöner sein, als selbst neue Energien an der frischen Luft zu tanken?

Foto: Veronika Noé | @wunderbarerbalaton

Vielleich war es noch nie dringender, auf unsere Gesundheit zu achten und für reichlich Vitaminnachschub zu sorgen, als in diesem maskenpflichtigen Frühjahr. Zum Glück kann man beim Waldspaziergang den Alltag mit all den Sorgen gleich auf dem Parkplatz links liegen lassen und unbeschwert, ganz ohne Maske, Gesundheit tief einatmen. Oder sogar eigenhändig pflücken.

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Es ist längst wissenschaftlich bewiesen, dass hinter der Hype-Erscheinung „Waldbaden“ mehr als nur ein wohlklingender Wellness-Trend steckt. In Japan, wo das Waldbaden vom Gesundheitswesen gefördert wird, hat man herausgefunden, dass die ätherischen Öle des Waldes das Immunsystem stärken und gleichzeitig die Stresshormone abbauen.

Waldliebhaber wissen, dass der Schein momentan noch trügt – vielleicht mögen die Wälder zur Zeit noch ohne ihre herrliche Laubkrone nicht so verlockend wirken, aber es gibt reichlich Waldstücke, die jetzt schon komisch nach Knoblauch riechen.

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Es gibt viele, die es kaum erwarten können, dass sich die ersten grünen Blätter durch das Laub dringen, und den Wald zum riechenden grünen Teppich verwandeln. Anfang März ist es dann endlich soweit, vielerorts kann man bis übers Knöchel im Bärlauch waten.

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Was hat Bärlauch mit Bären zu tun?

Ähnlich wie die Krafttiere bei den Indianern, galt der Bär bei unseren Vorfahren als Seelentier. Der kräftige Bär verkörpert sich in dieser Pflanze, auf die er seine Kräfte übertrug – dachte man zumindest früher. Abseits der Volksetymologie ist Bärlauch tatsächlich die ultimative Frühlingspflanze mit Bärenstärke. Nach dem langen Winterschlaf fressen sich Bären voll damit, um schnell wieder zu Kräften zu kommen.

Warum sollte man Bärlauch essen?

Hexenzwiebel, Teufelsknoblauch – Tatsache magisch heilkräftig. Die herrlich grünen Blätter stecken voller gesunder Inhaltsstoffe: Allicin, das für den Knoblauchgeruch verantwortlich ist, wirkt nicht nur antibakteriell, sondern auch zelltötend, daher wird ihm einerseits eine positive therapeutische Wirkung bei Arteriosklerose zugesprochen, andererseits wird es bei der Vorbeugung und Behandlung von Tumoren eingesetzt. Neben Vitamin C ist Bärlauch eine reiche Quelle an Eisen, Kalium, Kalzium, Magnesium, Phosphor und Selen, was ein essentielles Spurenelement ist. Der Zusammenhang zwischen Selenmangel und Virusinfektionen steht in letzter Zeit oft im Rampenlicht.

Bärlauch ist nicht nur gesund, sondern auch ein vielseitiges Nahrungsmittel, das zahllose gesundheitsfördernde Eigenschaften hat. Alte Flüsterhexen griffen auch schon zum appetitanregenden, blutreinigenden, durchblutungsfördernden, entzündungshemmenden, roborierenden und krampflösenden Bärlauch.

Was fängt man damit heute in der Küche an?

Foto: Veronika Noé | @wunderbarerbalaton

In der kurzen Saison von Mitte März bis Anfang Mai, in der die Blätter geerntet werden, kann man in der eigenen Hexenküche viel Spaß mit diesem tollen Kraut haben. Außer dass man die Blätter einfach auf sein Salamibrot legt, gibt es viele Verwendungsmöglichkeiten:

  • Als Cremesuppe
  • In den Kräuterquark /Aufstrich
  • Im Salat
  • Als Pesto
  • Als Färb- und Geschmacksstoff für salzigen Gebäckteig

Wie sammelt man Bärlauch?

Foto: Veronika Noé | @wunderbarerbalaton

  • Die ganze Pflanze riecht stark nach Knoblauch.
  • Die Blätter sind lanzettlich geformt und wachsen an einem weichen Stiel.
  • Die Blüte wächst an einem eigenen Stiel, zuerst ist die Knospe von einem hauchdünnen Hüllblatt umhüllt, nachher erscheint eine weiße Blütenkugel mit bis zu 20 Einzelblüten an feinen, grünen Stielen. Bitte stehen lassen, damit man im nächsten Jahr wieder Bärlauch findet!
  • VERWECHSLUNGSGEFAHR besteht mit den stark giftigen Maiglöckchen! Ein eindeutiges Erkennungsmerkmal ist der Lauchgeruch! Beim Maiglöckchen erscheinen meist zwei Blätter aus der Wurzel, die nicht an Stielen sitzen.
  • Wenn die Blüten erschienen sind, sollte man die Finger davon lassen, damit die Bienen ihre Arbeit machen können!
  • Im Sinne der einschlägigen Regelungen darf man für den eigenen Gebrauch maximal 2 Kilogramm pro Kopf in die Tüte stopfen.
  • Wenn man noch nie Bärlauch gesammelt hat, sollte man das erste Mal am besten mit jemandem mitgehen, der sich auskennt.

Wo sammelt man Bärlauch?

Viele Wälder im Balaton-Oberland stinken förmlich nach Knoblauch. Wenn man die Burgruinen Rezi und Tátika auf dem gegenüber liegenden Hügel, bzw. den Friedensstupa in Zalaszántó ansteuert, kann man nicht nur einen tollen Ausflug machen, sich am Panorama erfreuen, sondern auch durch Meere von Bärlauch waten.

Foto: Veronika Noé | @wunderbarerbalaton

 

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