54.Kékszalag Segelregatta 2022 Balatonfüred

Balatonfüred, Vitorlás tér, Magyarország

Die Kékszalag Regatta rund um den Balaton, ist eine jährlich veranstaltete Segelregatta für jedermann auf dem Plattensee. Dieses Jahr werden die Segler am 14. Juli die Segel setzen. 

Woher kommt der Name “Blaues Band” (Kékszalag) ? 

Einst durfte das schnellste Segelschiff der Meere das blaue Band an seinem Mast tragen, und diese Tradition wurde auch von den Dampfschiffen übernommen. Mit der Verbreitung des Segelsports entstanden auch auf den europäischen Seen solche Regatten, deren Sieger das Band, das den Preis für das schnellste Schiff symbolisierte, an seinen Mast binden durfte. 1934 übernahm der Hungária Yacht Club diese Tradition, der diese Regatta das erste Mal organisierte. Seitdem gewinnt das Schiff das blaue Band, das den See am schnellsten umsegeln kann. Der Name der Regatta wurde im Laufe der Jahre zum Begriff: heute wird es in einem Wort geschrieben, und wir unter dem Namen „Blaues Band“ von dem Ungarischen Segelverband jedes Jahr organisiert.

Die Strecke

Die Strecke der „Blaues Band“ Regatta beträgt 160 km Luftlinie. Natürlich hinterlegen die Segelschiffe diese Entfernung nicht auf einer geraden Linie: sie navigieren so, um das Ziel in kürzester Zeit erreichen zu können. Die Start-und Ziellinie befindet sich vor dem Balatonfüreder Hafen. Die erste Boje wird in nordöstlicher Richtung ausgelegt, vor Balatonkenese. Wenn die Schiffe diese Boje verlassen haben, segeln sie Richtung Siófok, der größten Ortschaft des Balaton. V on hieraus schiffen sie durch die Tihanyer-Bucht bis zur nächsten Station im südwestlichen Zipfel des Balaton, bis Keszthely. Von hier segeln die Schiffe in Längsrichtung des Balaton wieder zurück, um das Balatonfüreder Ziel zu erreichen.

Die Geschichte der „Blaues Band“ Regatta

Die Regatta fand das erste Mal 1934 statt. Die Vorstellung des Hungária Yacht Club war, dass das blaue Band des Balaton jegliches Segelschiff gewinnen kann, das auf der ausgeschriebenen Strecke, im Uhrzeigersinn den See in kürzester Zeit umsegelt.Bis 1942 fand die Regatta in jedem zweiten Jahr statt, dann fielen einige Regatten wegen des Krieges weg, aber die Tradition erwachte 1947 wieder. Die Regatta wurde immer populärer, und 1955 hinterlegte die Nemere II. 75-er Schärenkreuzer die Strecke innerhalb von 10 Stunden und 40 Minuten. Diesen fantastischen Rekord konnte einer, aus Hightech Stoffen angefertigte Katamaran erst 57 Jahre später, im Jahr 2012 brechen. Seit 2001 findet die Regatta jedes Jahr statt, und sie ist Europas größte seeumsegelnde Regatta geworden, bei der 600 Schiffe mitsegeln.

Rekorde, Schiffe, Steuermänner

Der Sieger der ersten „Blaues Band“ Regatta wurde der 30-er Schärenkreuzer „Rabonbán“, der als erster unter 21 Schiffen das Ziel erreichte. Der Steuermann Gábor Ugron unterstütze auch als Vorsitzende des Ungarischen Segelyacht Verbandes die Entstehung der Regatta. Die Regatta gewann zweimal ein weiblicher Steuermann: 1940 und 1942 führte Kultsár Istvánné Gordon Evelyn die Yacht Tramontana 8R zum Sieg. Zu ihrer Ehre gewinnt heute die beste weibliche Einheit bei der „Blaues Band“ Regatta den Gordon Evelyn Wanderpokal. Die Tramontana ist bis heute das erfolgreichste Schiff in der Geschichte der „Blaues Band“ Regatta: das Schiff siegte insgesamt siebenmal. Das wunderschön erneuerte Segelschiff gewann 1989 zum letzten Mal.

Den Preis „ für den langsamsten Sieger“ hätte man 1953 übergeben können, denn in diesem Jahr war der Wind so schwach, der 75-er Schärenkreuzer „Nemere  II“ 40 Stunden bis zum Ziel brauchte. Das gleiche Schiff erreichte 1955 auch den legendären Rekord: es umsegelte den Balaton innerhalb von 10 Stunden und 40 Minuten. Der, aus Karbon angefertigte Zweimast-Katamaran Fifty-Fifty stellte 2014 einen neuen Rekord mit einer Zeit von 7 Stunden 13 Minuten auf.

Die meisten Teilnehmer registrierte man 2010, damals standen 620 Schiffe an der Startlinie. Der erfolgreichste Steuermann der Regatta war Litkey Farkas, der insgesamt elfmal siegen konnte.

Tradition und Erneuerung

Die „Blaues Band“ Regatta ist die traditionellste Regatta des Balaton. Sie erneuerte sich während ihres Auferstehens kontinuierlich. Eine Tradition ist, dass die Regatta an jenem Wochenende stattfindet, das am nächsten zum Vollmond liegt. Der Start fand jahrelang freitags um 9 Uhr, aber in der letzten Zeit wurde der Tag des Startes auf Donnerstag verlegt, aber die Uhrzeit des Startes blieb unverändert.

Anfangs gab es keinen Zeitlimit, aber später wurde der 48 Stunden Limit eingeführt. Derjenige also, der bis Samstagmorgen das Ziel nicht erreichte, hat umsonst gekämpft. Im Laufe der Jahre änderte sich auch der Kreis der Schiffe, denen die Teilnahme an der Regatta erlaubt wurde. 1934 konnte noch jedes Segelschiff teilnehmen. Später wurden die Jollen (kleine, leichte, formstabile Schwertboote) ausgeschlossen, und auch die kleineren Kielboote (z.B. Star) erlitten das gleiche Schicksal. Die letzten Jahre handelten über die Zulassung der Mehrkörperschiffe; es ist nicht ausgeschlossen, dass in den nächsten zehn Jahren die Schiffe, die Unterwasserflügel nutzen im Mittelpunkt der Diskussionen stehen werden.

Die Herausforderung

Für einen Segler am Plattensee bedeutet die „Blaues Band“ Regatta aus mehreren Hinsichten eine Herausforderung. Der zweite Tag findet die meisten Starter noch auf dem Wasser, noch im Rennen, und das ist eine ernste physische und psychische Belastung. Das nächtliche Segeln erfordert besondere Fähigkeiten, die man bei anderen Regatten nicht braucht.

Bei der „Blaues Band“ Regatta machen auch Menschen mit, für die – obwohl sie viel segeln – die Umstände eine Prüfung bedeuten. Auf einem See von der Größe des Balaton können innerhalb von 48 Stunden sehr verschiedene Wetter- und Windverhältnisse vorkommen: Sturm, Windstille, Regen, Mückenwolken und kohlschwarze Nacht erschweren die Regatta. Aus diesem Grund ist die Durchführung – egal welches Ergebnis das Team erreicht -, und das Erreichen des Zieles innerhalb von 48 Stunden eine ernste Sportleistung.

 

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