Vom Aussichtsturm an der ehemaligen Römerstraße kann man die Landschaft an der Grenze zwischen Bakony und Balaton-Oberland bewundern.

Von Vigántpetend aus, an der achten Kurve der Serpentinenstraße nach Nagyvázsony, steht der Turm am Hang, von wo aus man die umliegende Hügellandschaft überblicken kann. Hier verlief einst die Römerstraße, eine der wichtigsten Handels- und Heerstraßen der Provinz Pannonien, die den größten Teil des heutigen Transdanubiens umfasste. Im 1. Jahrhundert begannen sich im Balaton-Oberland römische Siedlungen zu entwickeln, die über die Hauptstraße, die Aquincum im damaligen Buda mit Ptuj im heutigen Slowenien verband, mit dem Römischen Reich verbunden waren. Deshalb ist der Aussichtsturm, der einem alten römischen Wachturm nachempfunden ist, so passend. Die 50 cm dicken Mauern des Turms wurden vom Steinmetz László Főzör aus 35 m³ Kalkstein aus dem Pannonischen Meer errichtet, während die Treppe und das Dach von Ferenc Fekete und seinen Brüdern gezimmert wurden. Das 2016 eingeweihte Bauwerk wurde dem Heiligen Martin gewidmet, der im 4. Jahrhundert in Pannonien geboren und später zum Bischof von Tours gewählt wurde.

Das Motto des Aussichtsturms lautet “Gib mir eine Aussicht”, und in der Tat bietet die überdachte Aussichtsebene, die Platz für 10 bis 15 Personen bietet, einen herrlichen Blick auf die typische, seit Jahrtausenden besiedelte Kulturlandschaft des Balaton-Oberlandes. Vor den Augen des Betrachters erstrecken sich das Dörögdi-Becken und das Tal des Baches Eger, in der Nähe die Dörfer Vigántpetend und Kapolcs, in der Ferne sogar die Häuser von Taliándörögd – und das alles vor dem Hintergrund der nur wenige hundert Meter hohen “Berge”. Einer der aufregendsten Ausblicke ist der auf unseren kleinsten Zeugenberg, den Hegyesd, ein kegelförmiger Hügel, der zwischen zwei Bergrücken auftaucht.

Der grasbewachsene Hain, der den Aussichtspunkt umgibt, dient auch als Gemeinschaftsplatz, auf dem gelegentlich Veranstaltungen stattfinden, während sich die Wanderer auf den Holzbänken ausruhen können, die geschickt die Neigung des Hangs ausnutzen. Der  Fernwanderweg Országos Kéktúra verläuft in der Nähe, 1 km entfernt, so dass man auch einen Abstecher machen kann, wenn man auf einer Wanderung ist.