Die Überbleibsel einer großen Vergangenheit: 8 interessante Kirchenruinen

Die Überbleibsel einer großen Vergangenheit: 8 interessante Kirchenruinen

Die Ruinen beflügeln die Fantasie und lassen den alten Glanz in Gedanken wieder erstrahlen, während man gleichzeitig die Fragilität dieser Bauten spürt.

Die Erkundung von den Ruinen lässt sich oftmals mit angenehmen Spaziergängen verbinden. Wir möchten einige Möglichkeiten rund um den Balaton vorstellen.

Balatonlelle

Foto © Füzesy Zoltán |Wunderbares Ungarn 

Eine der schönsten Denkmäler, nicht nur am Südufer des Plattensees, sondern in ganz Ungarn ist die Ruine der Kirche in Rádpuszta, die vermutlich Ende des 13. Jahrhunderts im romanischen Stil erbaut wurde. Die Kirche bestand ursprünglich aus einem flachen, halbrunden Heiligtum aus rotem Backstein und einem kaum breiteren, rechteckigen Schiff. Die verbleibenden Mauern sind 8-10 Meter hoch und einige der Strebepfeiler sind noch heute zu sehen. In den letzten Jahren wurde die Umgebung, der alte Friedhof landschaftlich gestaltet.

Dörgicse

In Dörgicse erwarten die Besucher drei mittelalterliche Kirchenruinen: eine hat einen hohen Turm, eine verfügt über interessante architektonische Lösungen, während die dritte und kleinste trotz ihrer Größe beeindruckend ist.

Die Boldogasszony Kirche und das Kloster wurden im 13. Jahrhundert an den Hängen des Gernye-Hügels erbaut. Die Kirche von dem Dorf Alsódörgicse war im Mittelalter eine romanische Kirche mit geradem Chorabschluss und ist erstmals 1268 in schriftlichen Quellen erwähnt worden. Später wurde die Sakristei an der Nordseite des Heiligtums errichtet und der Turmkörper mit Strebepfeilern verstärkt. Das imposante Gebäude wurde im 15. Jahrhundert vergrößert und um einen Pfarrhaus und um Nebengebäude erweitert und eingezäunt. Es wurde seit Mitte des 16. Jahrhunderts von Lutheranern benutzt. Die Überreste des Turms sind mit romanischen Zwillingsfenstern geschmückt.

Gyepükaján

Foto © Dégi Nóra ||Wunderbares Ungarn 

Die Nagykeszi-Kirchenruine steht inmitten einer grünen Lichtung eines Hains, ihr hoher Turm aus schneeweißem Kalkstein ist schon von weitem zu sehen. In der Mitte des daran anschließenden östlichen Kirchenschiffs erhebt sich ein großer Baum als Symbol des Vergehens und des Lebens. Die Kirche wurde vermutlich im 12./13. Jahrhundert erbaut und sie hatte auch Schutzfunktionen. Darauf deutet das fensterlose Erdgeschoss hin, und dass die oberen Stockwerke mit Schießscharten ausgestattet wurden und dass im Erdgeschoss der Durchgang zwischen Schiff und Turm fehlt.

Káptalantóti

Foto © Sáhó Sándor | |Wunderbares Ungarn 

Einer der kleinsten Berge im Balaton-Oberland ist der 217 Meter hohe Sabar-Hügel, an dessen Fuß am Rande von Káptalantóti eine Kirchenruine an die Vergangenheit erinnert. Die Kirche aus dem 13. Jahrhundert war wahrscheinlich das Zentrum der ehemaligen Siedlung Felsőtóti, die im Jahr 1600 zuletzt erwähnt wurde und in der Türkenzeit zerstört wurde. Vermutlich wurde auch die Kirche zu dieser Zeit verlassen. Die Kirche trägt die Merkmale des romantischen und gotischen Stils mit geradem Chorabschluss.

Mindszentkálla

Foto © Sári András | |Wunderbares Ungarn 

Irgendwann im 13. Jahrhundert wurde die Kirche am Fuße des Kereki-Hügels im ehemaligen Dorf Kerekikál errichtet. Sie wurde das 1548 von den Türken niedergebrannt. Das Gebäude könnte einschiffig gewesen sein, nach Osten ausgerichtet, mit einem geraden Chorabschluss, wahrscheinlich mit einem Südtor. Ab Anfang des 20. Jahrhunderts wurden die Reste des kleinen Kirchengebäudes als Winzerhaus genutzt, seit dem Zweiten Weltkrieg steht es verlassen.

Szentantalfa

Die Ruinen der Kirche in Szentantalfa sind die Überreste der Kirche des ehemaligen Dorfes Szentbalázs, die im 12. und nach anderen Quellen im 13. Jahrhundert erbaut wurde. Der Turm der Kirche ist fast vollständig erhalten geblieben und seine Mauern sind in einem viel besseren Zustand als die Nagykeszi-Kirchenruine in Gyepükaján. Neben der Kirche wurden eine Krypta und eine Sakristeikapelle errichtet. Besonders schön ist das reich verzierte, gewölbte Rundbogentor an der Westseite. Die Ruinen liegen am Rande von Balatoncsicsó, und wenn das Wetter klar ist, ist die Aussicht ziemlich spektakulär: Sie können bis nach Badacsony und Hegyestű blicken.

Szentbékkálla

Die Perle des Balaton-Oberlandes ist das Káli-Becken, mit einem herrlichen Blick auf die Kirchenruine von Töttöskál. Von dem ehemaligen Dorf, das 1296 erstmals erwähnt wurde, sind nur noch die Ruinen seiner Kirche erhalten. Die im 12./13.. Jahrhundert errichtete Kirche wurde Anfang des 19. Jahrhunderts noch als Messstätte genutzt, den Angaben zufolge aber bereits 1876 als Ruine beschrieben. Von der Kirche entfaltet sich ein herrliches Panorama auf das malerische Káli-Becken, und die Zeugenberge.

Zalahaláp

Foto © Dancs István | |Wunderbares Ungarn 

Ódörögd ist heute ein Außenbezirk von Zalahaláp, wo im Mittelalter eine Siedlung namens Tótdörögd stand. Die älteste Erwähnung von Ódörögd stammt aus einer Urkunde aus dem Jahre 1238 in Form von Tót-Dörögd. Seine Kirche wurde zu Ehren des Heiligen Erlösers erbaut. Zur Zeit der türkischen Besatzung  ist die Siedlung völlig vernichtet wurden.

Die Ruinen der Kirche, die noch heute zu sehen sind, sind von Ost nach West ausgerichtet wie die meisten unserer mittelalterlichen Kirchen. Der Altar ist jedoch nicht nach Osten, sondern nach Westen ausgerichtet, was genau das Gegenteil von dem ist, was damals üblich war. Die Ausrichtung der Apsis nach Osten war eine heilige Pflicht der Liturgie der antiken christlichen Architektur bis zum 17. Jahrhundert.  Die Wände bestehen größtenteils aus Stein, nicht aus Ziegeln. Der Turm, einige Gewölbe und die Krypta bestehen aus Ziegeln, diese stammen vermutlich nicht aus dem Mittelalter. Das Tor und der sechseckige, zweistöckige Turm stammen aus dem 19. Jahrhundert.  Die einschiffige Kirche aus weißem Dolomit hat einen polygonalen Chorschluss.

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